Was ist Osteoporose?
Unsere Knochen sind kein starres Konstrukt sondern unterliegen einem dynamischen Prozess aus Strukturaufbau und -abbau. Knochen werden ständig beansprucht und müssen sich immer wieder erneuern und regenerieren, um Ihre Funktion zu erfüllen und belastbar zu bleiben. Für diesen Knochenauf- und -abbau hat der Knochen zwei spezialisierte Zelltypen: die Osteoblasten und Osteoklasten, die den Knochen auf- bzw. abbauen. Ziel dieses Zusammenspiels von Auf- und Abbau ist der Erhalt der Belastbarkeit von Knochen und die Reparatur etwaiger Bruchstellen.
Das Zusammenspiel von knochenaufbauenden und -abbauenden Zellen kann, aus unterschiedlichen Gründen, aus dem Gleichgewicht kommen. Erst einmal aus dem Gleichgewicht gebracht, kommt es zu einem vermehrten Abbau der Knochensubstanz bei gleichzeitig mangelhaftem Aufbau neuer Knochensubstanz. Das Ergebnis ist eine verminderte Qualität und Festigkeit des Knochens.
Die Osteoporose verursacht anfangs keine Symptome. Erst mit weiterem Voranschreiten treten wahrnehmbare Symptome auf. Die häufigste Folge sind Knochenbrüche. Allen voran im Bereich der Wirbelkörper, des Oberschenkelhalses und des Handgelenks.
Dr. Redder zur Osteoporose
Welche Ursachen gibt es für eine Osteoporose?
Es gibt unterschiedliche Ursachen für eine Osteoporose. Je nach Art, können Betroffene mehr oder weniger Einfluss nehmen. In der Regel sind Frauen nach dem 45. bzw. Männer ab dem 55. Lebensjahr betroffen. Frauen sind dabei mehr als doppelt so häufig betroffen als Männer. Zu den häufigsten Ursachen gehört der Östrogenmangel, der im Rahmen der Menopause entsteht.
Weitere Risikofaktoren sind:
- Erkrankungen des Hormonsystems (z. B. Schilddrüsenerkrankungen)
- Testosteronmangel beim Mann
- Vorbestehende Osteoporose-Erkrankungen in der Familie
- Ethnische Zugehörigkeiten, da hellhäutige Personen häufiger betroffen sind als andere
- Alter
- Geschlecht
- Geringes Körpergewicht
- Nikotinkonsum
- Frühere Knochenbrüche
- Medikamenteneinnahme bei Epilepsie, Prostatakarzinom
- Einnahme von Kortison
- Rheumatische Erkrankungen
- Erkrankungen, die die Nahrungsaufnahme beeinflussen
Wie wird die Osteoporose festgestellt?
Die Osteoporose verläuft zunächst schleichend und wird deswegen oft leider erst sehr spät erkannt. Das subjektive Gefühl an Körpergröße zu verlieren oder einen gekrümmten Rücken zu bekommen, sind erste Hinweise.
Anhand eines spezialisierten Fragebogens kann das Osteoporose-Risiko abgeschätzt werden. Hier wird unter anderem der Konsum von Nikotin, Knochenbrüche, Begleiterkrankungen, wie z.B. Diabetes oder die Einnahme bestimmter Medikamente abgefragt.
Für eine eindeutige Diagnose empfiehlt sich die sogenannte Knochendichtemessung, auch DXA-Messung genannt.
Knochendichtemessung (DXA-Messung)
Die Knochendichte ist ein Kriterium für die Diagnose einer Osteoporose. Mit Hilfe einer speziellen Untersuchung, der sog. Knochendichtemessung (DXA-Messung), kann der Strukturzustand des Knochens individuell beurteilt werden.
Die Ergebnisse der Messung werden mit einer Standardmessung von jungen gesunden Erwachsenen verglichen, die mit 30 Jahren die höchsten Knochendichtewerte vorweisen. Dieser Vergleichswert ist der sog. T-Wert und zeigt an, ob die Knochen gesund sind, eine Osteopenie oder bereits eine Osteoporose vorliegt.
Die Osteopenie ist eine Vorstufe, bei der bereits ein Stadium geringer Knochenmasse erreicht ist, was wiederum die Entwicklung einer Osteoporose begünstigt. Nicht jede Person, die mit einer Osteopenie diagnostiziert wird, bekommt jedoch automatisch eine Osteoporose. Dennoch geht bereits mit der Osteopenie ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen einher.
Sollte eine Osteoporose vorliegen, erfolgt eine Blutuntersuchung. Ziel ist es mögliche Ursachen zu erkennen und das Vorhandensein anderer Erkrankungen auszuschließen. Von diesem Ergebnis hängt die weitere Therapieempfehlung ab.
Standorte
Ihr Partner für die Wirbelsäule, Endoprothetik, Sportorthopädie, Füße und Neurologie auf dem Hessing-Campus.
Ihr Partner für Hände, Sportorthopädie, allgemeine Orthopädie und ambulante Operationen.